Herrenweg - Eindrücke Mai22

 Da war einmal ein Kloster im Mittelgebirge, nahe eines großen Flusses. Für einige Jahrhunderte war es ein umtriebiger Ort der gläubigen Einkehr und des wirtschaften mit seinen Gärten, Vieh und Feldern. Männliche Menschen wurden als jugendliche Mönche dort einquartiert und verbrachten ein Leben in religiöser Andacht und kultivierter Einheit mit der sie umgebenden Natur. 

Bemerkenswert aus der Sicht eines Stadtmenschen im 21. Jahrhundert ist die in dieser Gewesenheit dargestellte Verbundenheit mit der Erde in der kulturell mir nahe stehenden Nation.
Erde und Deutschland. Das passt nicht, und für mich passte es noch nie zusammen, aber mich fragt es danach, und vielleicht brauch ich auch seine Einheit.
Die Kultur mich prägte, ohne das währenddessen jemals geteilte Bewusstheit darüber herrschte, ist deutsch. Da die daraus resultierenden Verhaltensweisen als Lebewesen Mensch, über die Generationen des entstehen und vergehen der Individuen meiner Art, sich kontinuierlich ändern und manchmal auch innerhalb nur einer Generation soviel Wandel erfahren, das daraus Konflikte innerhalb einer Nation entstehen, weil sich die Kinder der geteilten Kultur der Eltern so stark entfremdet haben, scheint es fragwürdig was dieses deutsch eigentlich ist und ob es einheitlich beantwortet werden kann.
Durch den schnellen Wandel der letzten Jahrzehnte um die Jahrtausendwende verloren sich um mich, während meiner Existenz auf diesem Planeten, die letzten Reste dessen, was einmal Deutschland als Nation ausmachte. Die Verbindung mit der Umwelt ging verloren und damit das, was ich als Erde und Nation versuche zu erfahren.
Die deutschen Faschisten haben das auch als Blut und Boden tituliert und damit wahrscheinlich mein natürliches Bedürfnis begrifflich gemacht, und somit für politische Zwecke einer totalitären Hölle entführt.

Ich will das schon seit langem. Den Kontakt zum Boden auf dem ich stehe und von dem ich lebe. Dieser Boden ist endlos genug, um dem Begriff in seiner Umfasslichkeit keine Grenzen zu setzen. Ich brauche nicht einen deutschen Boden, aber wenn ich hier lebe und kultiviert wurde, dann kommt mit diesen Verhaltensweisen, so flüchtig sie auch sind, ein Bezug zu dem daher, welches sie geboren hat. Nur ist heutzutage in der "ersten Welt", im reichen Westen, dieser Boden-Kultur Bezug spärlich vorhanden (Globalisierung), das eine erlebte Trennung unausweichlich ist. 
So könnte ich doch jetzt eine Verbindung zum Kulturraum der Böden, aus denen ich die Früchte für meine Existenz erhalte, herstellen, doch bin ich dort noch nie gewesen, geschweige denn aufgewachsen.

Diese Entfremdung von Kultur und Boden scheint mich immer wieder hilf- und haltlos stehen zu lassen, so das ich den Drang verspüre einfach nur über diesen Boden zu laufen, der einmal Kulturgrund der Verhaltensweisen war, welche ich immer noch mein eigen erfahre.



11. April 2022 - 09:39
Einstieg Siebengebirge Nord


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Klosteruine Heisterbach




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Rheinüberquerung Höhe Königswinter

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Einladung zum Einstellungsgespräch zu meiner neuen Arbeit

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15:00



15:03
15:03
Aufstieg aus dem Rheintal



15:06
Sackgasse im Wald


15:09
Blick zurück


15:10
Blick nach vorn


15:12
Fast da


15:19
Ausblick Bonn, 
wie nah für einen Tag


15:41
Zwei Herzen


15:53
Letzter Ausblick zurück zum Siebengebirge


15:55
Abschied vom Dorf am hübschen Hügel 
(hier gab's ein Wasserflaschengeschenk)


16:52
Nach einem zähen Weg durch Golfplatzmonokulturen am Waldweg, freigegeben für dazugehörigen Autoverkehr (kein Bild kam dabei heraus), komme ich nach einem kurzen ab-auf ins nächste Dorf


16:57
alles bunkerige zieht mich an


17:31
Die Sonne beugt sich langsam


17:35


17:46
Was für ein hübscher Radladen, 
bei Berkum


18:07
Wahrzeichen am Frauenhofer FHR


18:16
mein Gedanke geht nach einer schnuckeligen Nachtstatt


18:20
schön ist's hier, aber die Heranwachsenden aus dem 
nahegelegenen Hochfrequenzphysikdorf hängen hier ab


18:38
Auf zu neuen Ufern in der Abendsonne


 18:42
Ich klapper und klopfe Gebüschränder am Felde ab, als aufeinmal ein großer RaschelRummsStampfRenner mich einschüchtert, ohne sich gezeigt zu haben


19:04
Kulturromantik am Feldesrand


19:04
Es ist ein abgeschlossen und kleinteilig zerstückeltes Ländchen, 
und ich etwas genervt


19:06
auf in den Wald zur Ruh


20:19
Grummel. Laufe im heimeligen Dickicht geradewegs einem Jäger auf Ansitz vor die Flinte, fast hätte ich mein Lager vor seiner Nase aufgeschlagen. Dafür war er geradewegs freundlich und meckert mich nur kurz aus dem Naturschutzgebiet; oh weh, Zäune, ich will weg!..., oh nee, Meckenheim!!1
Am Stadteingang hänge ich bei McD ab, lade die Wanze und fange an Kontakt zum Zielhafen aufzunehmen, welchen ich doch erst am zweiten Tage erreichen wollte...


20:44
Meckenheim hat seinen Reiz. Neben Plattenbauten, die weit aus der kindlichen Heimat erinnern, mit dem Muff von in Speisedämpfen eingelegter toxischer Bausubstanz, liegt auf der anderen Uferseite der Swist eine kleine Schafswiesenromantik. Beides perlt ineinander ...


20:51
... neben zwischenhäuslich-verbüschten / anziehend-abstoßenden Wegen ...


20:54
... konsequent am Stadtrand aus.


20:55
Der Weg steht fest, die Bestätigung kam ohne Wohnwollen, doch die Sicherheit von ein paar Mauern um die Penntüte sind Motivation genug den Rest des geplanten zweitage Weges zuende zu bringen und eine Nachtwanderung daranzuhängen. 
Einiger Lieder werden in der Finsternis über Feldwege, durch die Autobahn (unheimlich die Unterquerung zu suchen, mit der Erkenntnis sie in 20 Metern Entfernung nicht sehen zu können) und durch das letzte Wäldchen angeklungen. Zum Schluss bekomme ich tatsächlich eine kleine Monsterangst im dunklen Wald und bin froh wieder Straßenlaternen zu erblicken.

ca. 40 Km



Tageswanderung in der Eifel






















































































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